Macht wurmfrei wirklich Sinn?

Alle können sich anstecken

Ganz gleich ob Freilaufkatze oder Stubentiger, Jagd- oder Schoßhund, Familienpony oder Sportpferd, grundsätzlich können sich alle gleichermaßen mit Würmern anstecken. Würmer gehören zu den Endoparasiten die im Inneren leben und Organe befallen. Zu finden sind sie vorwiegend im Magen oder Darm, sie können aber auch in Lunge, Herz, Muskulatur oder Leber wandern.

Die Darmbewohner ernähren sich von Blut, Nahrungsbrei oder Gewebe ihres tierischen Wirtes und entziehen ihm so wichtige Nährstoffe. Dabei können sie Mangelerscheinungen, Immunschwäche und weitere Gesundheitsstörungen hervorrufen.

Macht wurmfrei wirklich Sinn?

Was die meisten nicht wissen: Tiere sind nie wurmfrei, auch nicht bei entsprechenden Maßnahmen.

Dies hat einen guten Grund, denn der Wurm lebt in Symbiose mit seinem Wirt. Er will überleben und das kann er nur, wenn er vom Immunsystem seines Wirtes nicht vernichtet wird und er im Gegenzug seinen Wirt nicht tötet. Der Wurm ist Lehrmeister des Immunsystems und hält die Abwehrmechanismen seines Wirtes fit. Beide leben in Koexistenz miteinander, der eine hätte ohne den jeweils anderen Nachteile.

Alternative zum einfach-so-mehrmals-im-Jahr-Entwurmen

Dennoch ist es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass das Gleichgewicht nicht kippt, die Würmer Überhand nehmen und folglich Schaden im tierischen Organismus anrichten. Dafür gibt eine sinnvolle Alternative zum üblichen einfach-so-mehrmals-im-Jahr-Entwurmen, die Selektive Entwurmung.

Kurz & kompakt erklärt: eine Wurmkur wird nur dann und mit einem gezielten Wirkstoff verabreicht, wenn sich mittels regelmäßigem Kot-Check ein positiver Befund über einem gewissen Stellenwert (EpG = Eier pro Gramm) zeigt. Dies ermöglicht eine Kontrolle der meisten Parasiten.

Weniger Wurmkuren = weniger Resistenzen

Wird in der Weise Vorsorge betrieben, kann die Häufigkeit von Entwurmungen reduziert werden. Es ist eine sinnvolle Anpassung an das individuelle Infektionsrisiko, das gesundheitliche Schäden verringern und die weitere Verbreitung und Vermehrung der Würmer eindämmen kann. Denn jede Wurmkur die notwendigerweise nicht gegeben werden muss, ist eine Entlastung für den Organismus und führt zu weniger Resistenzen von Wurmwirkstoffen.

Check für Pferd, Hund und Katze

Dieses Verfahren lässt sich nicht nur beim Pferd, sondern in ähnlicher Weise auch bei Hund und Katze anwenden. Sie als Tier- bzw. Stallbesitzer und Züchter erhalten einen genauen Überblick zum aktuell herrschenden Wurmbefall beim jeweiligen Tier bzw. dem Infektionsdruck im gesamten Tierbestand.

Nach der Wurmkur folgt der Darmaufbau

Ist eine Wurmkur tatsächlich notwendig, wird der passende Wirkstoff gewählt und im Anschluss eine Kontrolluntersuchung durchgeführt. Unterstützt wird dies idealerweise mittels Darm unterstützenden Maßnahmen, individuell auf das Tier abgestimmt.

Neugierig geworden?

In meiner Praxis haben sich verschiedene Kot-Checks und Behandlungen bewährt. Welche davon genau für Ihren Tier Sinn macht, können wir in einem Gespräch klären. Buchen Sie gleich online Ihren Telefon-Wunschtermin im Online-Terminkalender.

Das gibt’s Neues