Hufrehe – Vorsorgen ist besser als Heilen

Futter & Hufrehe – wo ist der Zusammenhang?

Pferde sind permanent auf nährstoffarmes und strukturiertes Futter ausgerichtet. Sie reagieren empfindlich auf kleinste Futterveränderungen. Jeder Wechsel von Heu auf Gras stellt höchste Anforderungen an ihre Verdauung.

Unpassende Futtermittel und plötzliche Futterumstellungen können den Pferdedarm aus dem Gleichgewicht bringen und den Darm „umkippen“ lassen. Gelangen unabgebaute Anteile von Eiweißen und Kohlenhydraten (Zucker, Stärke, Fruktan) in den Dickdarm, sinkt der pH-Wert stark ab – der Darmbrei wird sauer und führt u. a. zum Anstieg des Blutzuckerspiegels.

Das saure Darmmilieu lässt eine Vielzahl guter Bakterien absterben. Es bilden sich Endotoxine (Giftstoffe), die wiederum über das Blut in die feinsten Blutgefäße der Huflederhaut gelangen. Es wird vermutet, dass diese Giftstoffe oder der erhöhte Insulinspiegel zu Entzündungen bzw. Durchblutungsstörungen in der Huflederhaut führen und so die schmerzhafte Rehe entstehen lassen.

Nicht immer ist die Fütterung ursächlich für das Entstehen von Hufrehe. Doch sie hat einen entscheidenden Einfluss auf die inneren Vorgänge und kann darüber entscheiden, ob ein Pferd erkrankt oder ob es gute Voraussetzungen mitbringt, keine Rehe zu erleiden.

Gehört Ihr Pferd zur Risikogruppe?

Pferde, die bereits eine Hufrehe hinter sich haben oder am Equinen Metabolischen Syndrom (EMS) oder Equines Cushing Syndrom (ECS) leiden, sind stark gefährdet. Aber auch Allergiker, Übergewichtige, Stoffwechsellabile bzw. Lungenkranke und die mit Verdauungsproblemen gehören zur Risikogruppe.

Wenn Ihr Pferd dazu gehört oder Sie einfach auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie gleich folgende Dinge umsetzen:

Grasaufnahme steuern

Orientieren Sie sich an den Befindlichkeiten Ihres Pferdes, auch wenn es bedeutet, dass Sie es nicht mehr auf die Weide schicken können.

Reduzieren Sie die Grasaufnahme auf ein vertretbares Maß oder verzichten Sie ganz darauf. Auch Pferde ohne permanenten Zugang zu Gras haben ein erfülltes und glückliches Leben. Zusammen mit einem Pferdepartner auf einem abgesteckten Auslauf mit Heu und Wasser vertreibt mögliche Langeweile und schafft Abwechslung.

Giftpflanzen checken

Checken Sie die Weide regelmäßig auf Giftpflanzen.

Pferde fressen nicht automatisch immer das, was gesund für sie ist. Gerade dann, wenn die Weide keine Abwechslung bietet und damit die Neugier zum Probieren einfach größer ist. Zwar wird immer wieder behauptet, dass Pferde ihrem Instinkt folgen und so das Richtige fressen würden. Mir sind genug Pferde bekannt, die sich nicht daranhalten.

Fütterung anpassen

Sorgen Sie für eine angepasste Fütterung. Sichern Sie den Futterbedarf primär mit Heu in bester Qualität, einem gewissen Anteil Stroh und einem hochwertigen Mineralfutter ohne unnötige Zusätze. Ein Salzleckstein darf natürlich nicht fehlen.

Füttern Sie keine silierten Futtermittel, wie Heulage oder Silage. Sie führen zu einer weiteren Verschiebung des pH-Wertes im Darm. Auch sollte Ihr Rehekandidat kein Kraftfutter bzw. zuckerhaltige oder kohlehydrathaltige Futtermittel bekommen, wie z. B. Äpfel, Karotten, Brot und sonstige Leckerli. Die meisten Pferde kommen sehr gut nur mit Heu als alleinigen Energieträger aus.

Gewicht kontrollieren

Versuchen Sie Einfluss auf das Gewicht zu nehmen. Neben angepasster Fütterung unterstützt tägliche Bewegung die Kalorienverbrennung und vermeidet zu viele Kilos auf der Waage.

Naturheilkunde & Co.

Während der Belastungszeit leisten naturheilkundliche Mittel gute Hilfe und können Problematiken effektiv entschärfen. Unterstützen Sie Ihr Pferd vor, während und nach der Koppelzeit.

Heilkräuter für Leber und Niere, die Durchblutung und Schmerzreduzierung sind bestens dafür geeignet. Hier können Sie sich passende Kräuter für zusammenstellen lassen. Sichern Sie zudem eine gesunde und stabile Verdauung, z. B. anhand eines individuell ausgearbeiteten Plans für einen Magen-Darmaufbau.

Betroffene Pferde können mit Akupunktur, Homöopathie und Vitalpilzen (Mykotherapie) nachhaltig unterstützt werden. Alle drei Behandlungsmethoden sind hervorragend geeignet, das innere und äußere Gleichgewicht wiederherstellen und den Organismus zu stärken.

Sie brauchen Unterstützung?

Ich helfe Ihnen weiter. Wir analysieren gemeinsam die Lage, durchforsten die Umstände und machen uns auf die Suche nach möglichen Auslösern. Anschließend gebe ich Ihnen direkte Hilfestellung. Schreiben Sie, rufen Sie an oder buchen Sie Ihren Telefon-Wunschtermin im Online-Terminkalender.

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