Steht die Diagnose Arthrose im Raum, macht das verständlicherweise erst mal ratlos.
Was ist schiefgelaufen? Was ist jetzt zu tun?
Antworten auf alle Fragen fallen leichter, wenn die Krankheit verstanden wird. Denn letztendlich ist nicht die Diagnose entscheidend, sondern das, was Sie daraus machen und der Wille etwas zu verändern. Mit dem richtigen Management kann Ihr Tier ein fast normales und langes Leben ohne Schmerzen leben – so verliert auch Arthrose ihren anfänglichen Schrecken.
Was ist Arthrose?
Arthrose ist eine häufig diagnostizierte Krankheit des Bewegungsapparates und das nicht nur bei Pferden, auch Hunde und Katzen leiden mit zunehmendem Alter an dieser degenerativen Gelenkerkrankung. Der Krankheitsverlauf ist meist fortschreitend, irreversibel und recht schmerzhaft.
Baut sich das Knorpelgewebe immer weiter ab, kommt es zu knöchernen Zubildungen am Gelenkrand. Die Folge ist meist eine Gelenkentzündung (Arthritis) sowie weitere Knochenzubildungen und -veränderungen an der Gelenkkapsel. Aber auch im umgekehrten Fall kann eine Arthritis der Arthrose vorausgehen.
Sind nur alte Tiere betroffen?
Ganz klar: nein. Inzwischen findet sich die Arthrose in jedem Alter. Gerade durch zunehmende sportliche Nutzung leiden viele Pferde und Hunde an Gelenkproblemen. Zu frühe und zu starke Belastung in jungen Jahren kann bereits die Entwicklung fördern und den Weg zur Erkrankung ebnen.
Warum entsteht Arthrose?
Knorpelzellen unterliegen ständigen auf- und abbauenden Prozessen. Mangelt es an Bewegung, wird falsch gefüttert oder gibt es weitere negative Einflüsse, können sich die Zellen nicht mehr richtig regenerieren. Diese zelluläre Mangelernährung kann zu verschiedenen degenerativen Erkrankungen führen, neben Arthrose und Arthritis sind dies beispielsweise Gicht oder Rheuma. Ist der Knorpel zerstört, reiben die Knochen direkt aufeinander, jede Bewegung wird zur schmerzenden Qual.
Typische Symptome
Häufige Anzeichen sind Anlaufschwierigkeiten, ein klammer und steifer Gang. Mit zunehmender Bewegung kann sich das Gangbild bessern, das Tier läuft sich ein. Die Steifheit verschlimmert sich oft bei kalt-nassem Wetter. Es gibt aber auch Tiere, die bei warmem und trockenem Klima unter Arthrose leiden.
Weiter können die Gelenke verdicken und sich die Muskulatur abbauen (Muskelatrophie). Wiederkehrende Lahmheiten sind typisch. Verhaltensauffälligkeiten, wie Melancholie, Traurigkeit, Aggressivität oder eine verminderte Aktivität und Leistung können Zeichen sein, dass ein Tier an Arthrose leidet.
Die Auslöser
Auslöser gibt es viele. Ein Unfall, eine Verletzung oder extreme Belastung ohne ausreichende Trainingsvorbereitung, vor allem in jungen Jahren, führen häufig zu Knorpeldefekten. Aber auch Übergewicht, Fehlstellungen und Fehlbelastungen können ausschlaggebend sein. Gesunde Gelenke kompensieren anfänglich derartige Ungleichgewichte, sie halten lange Zeit stand, bis sich schließlich Veränderungen zeigen.
Einen maßgeblichen Anteil an der Ausbildung von Gelenkserkrankungen hat vor allem die Fütterung. Mangelt es an Gelenknährstoffen oder Nährstoffen im Allgemeinen, wird der Gelenkstoffwechsel nur unzureichend versorgt. Eine unausgewogene Fütterung erhöht zudem das Risiko, den Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht zu bringen. So gelingt es der Niere nicht mehr, überschüssige Säuren über den Urin auszuscheiden, der Körper übersäuert. Diese Säuren können sich u. a. in den Gelenken ablagern, es entstehen Gelenkschmerzen und Entzündungen, die Arthrosegefahr steigt.
Mit zunehmendem Alter kann ein Tier auch ohne besondere Vorkommnisse erkranken. Die Entgiftungskanäle Leber, Niere und Darm werden altersschwach. Der Organismus kann aus der Nahrung nicht mehr die notwendigen Nährstoffe für den Gelenkstoffwechsel aufnehmen, um die Gelenke ausreichend zu versorgen.
Ist Arthrose heilbar?
Arthrose ist nicht heilbar. Doch kann mit bestimmten Maßnahmen der Verlauf verlangsamt und der Gelenksverschleiß gar aufgehalten werden. Betroffene Tiere erfahren dadurch eine Verbesserung ihrer Lebensqualität und können oft bis ins hohe Alter ein ganz normales und schmerzfreies Leben führen.
Sie brauchen Unterstützung?
Sie können Ihr Tier bereits wirkungsvoll unterstützen, bevor sichtbare Symptome entstehen. Aber auch bei bereits bestehenden Bewegungseinschränkungen stärkt ein individuelles Behandlungskonzept den Heilungsprozess und kann entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
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