Graue Schnauzen richtig füttern

Im 1. Teil Graue Schnauzen – wenn Hunde alt werden ging es um das individuelle Altern und welche sichtbaren Veränderungen sich zunehmend beim Hund zeigen. Diesmal geht’s ans „Eingemachte“. Hier im 2. Teil erzähle ich, wie Sie Speckröllchen verhindern und einem altersbedingten Muskel- bzw. Gelenkabbau entgegenwirken können.

Bedarfsgerechte Fütterung von Anfang an

Futterhersteller werben gern damit, dass Hunde bereits zwischen sechs bis acht Jahren beginnen zu altern und spezielles Seniorenfutter benötigen. Viel wichtiger ist jedoch, dass der Hund bereits von Welpenalter an optimal und bedarfsgerecht ernährt und gehalten wird. Werden die Elterntiere bereits gut versorgt, sind auch beim Nachwuchs die Voraussetzungen gut, dass sich erste Alterserscheinungen spät zeigen.

Findet die notwendige Fütterungssituation im Alter jedoch keine Berücksichtigung, entsteht schnell eine unzureichende Energie- und Nährstoffversorgung. Darunter leidet dann nicht nur die körperliche und physische Leistungsfähigkeit, sondern auch das psychische Wohlbefinden.

Altersgerechte Fütterung

Mit steigendem Alter ändern sich die Bedürfnisse jeden Hundes. Der Energiebedarf wird niedriger, doch der Bedarf an Vitalstoffen wie essentielle Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente steigt.

Ist die Fütterung bedarfsdeckend kann sie Anfälligkeiten wirksam gegensteuern. Zwar können durch Fütterungsfehler bereits eingetretene Alterserscheinungen nicht mehr rückgängig gemacht werden, doch lassen sich mit einer Ernährungsumstellung altersbedingte Erkrankungen abmildern oder manchmal sogar noch abwenden.

Muskeln richtig versorgen

Um den Erhalt von Muskeln und Gewebe bzw. dem Abbau von Körpermasse entgegenzuwirken, sind hochwertige und leicht verdauliche Proteinquellen notwendig. Dafür eignen sich Muskelfleisch, Eier oder Milchprodukte. Hochwertiges Eiweiß in der richtigen Menge gefüttert entlastet Leber bzw. Niere und steuert dem Abbau von körpereigenem Eiweiß gegen. Darüber hinaus wird der Darm entlastet, da weniger schlecht verdautes Eiweiß im Dickdarm eintrifft, was wiederum Verdauungsproblemen vorbeugt.

Hülsenfrüchte (Leguminosen) und bindegewebsreiche Produkte (Kauartikel, Pansen, Lunge, etc.) sind weniger gut geeignet, da sie die mikrobiellen Fermentationsprozesse im Dickdarm stören.

Gelenke geschmeidig halten

Der Gelenkverschleiß ist fortschreitend und beeinträchtigt die Lebensqualität vieler alternder Hunde. Gesunde Ernährung kann Arthrose-Schmerz lindern und Verschleißerscheinungen verlangsamen. Weiter kann eine gelenkfreundliche Fütterung dazu beitragen, dass schulmedizinische Schmerzmittel weniger häufig, in geringerer Dosis oder vielleicht auch gar nicht mehr gegeben werden müssen.

Immunsystem & Darm fit halten

Für das Immunsystem spielt der Darm eine entscheidende Rolle. Er ist der größte und auch wichtigste Teil des Verdauungstraktes und nicht nur für die Nährstoffaufnahme und -verwertung zuständig. Er ist maßgeblich bei der Bildung einer starken Abwehr beteiligt, schließlich befindet sich dort ca. 80 % des körpereigenen Immunsystems.

Doch wie drohende Speckröllchen verhindern?

Anstatt wildem Herumtollen, lässt der Hundesenior es meist ruhiger angehen. Eine gemütliche Gassirunde, ein Nickerchen danach, der Kalorienverbrauch sinkt. Im Hinblick auf drohende Speckröllchen und den damit einhergehenden Problemen von Herz- und Kreislauf, der Verdauung und des Bewegungsapparates, kann eine maßvolle und kontrollierte Energiezufuhr die Lebenserwartung deutlich verlängern.

Einfach nur die Menge des Futters zu reduzieren, reicht leider nicht. Der Hund wäre mit Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen unterversorgt. Es macht also Sinn, die Versorgung den Bedürfnissen genau anzupassen. Doch nicht immer ist eine Energiereduzierung zielführend, denn bestimmte Erkrankungen erfordern oft den Energieanteil in der Ration zu erhöhen. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Fehlfunktionen der Schilddrüse, Bauspeicheldrüse, Niere und auch bei gewissen Herz- bzw. Tumorerkrankungen.

Wichtige Nährstoffe

Bei den Spurenelementen ist auf eine besondere Versorgung mit Selen, Jod und Zink zu achten. Vor allem Zink ist unentbehrlich für die Immunabwehr und an zahlreichen Reparaturenzymen beteiligt. Ältere Hunde haben einen wesentlich höheren Zinkbedarf als jüngere erwachsene Hunde.

B-Vitamine sind als Coenzyme am Energiestoffwechsel, der Gewebesynthese und am Verdauungsprozess beteiligt. Ihr Bedarf steigt im Alter an. Weiter sind die Antioxidantien L-Carnitin, Vitamin E und C wichtig, sie stärken die immunologische Abwehr und vermindern Schäden an der DNA.

Doch aufgepasst: Vitamin A gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, die bei Überdosierung und gerade im Alter die Leber unnötig belasten. Verzichten Sie deshalb auf Vitaminpasten, Lebertran und große Mengen an Leber.

Hilfreich ist eine ausreichende Zufuhr von essentiellen Fettsäuren, vor allem mit entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. Sie können mit ihren Glykosaminoglykanen (GAG) die Gelenkschmiere und den Gelenkknorpel aufbauen.

Weiter können Effektive Mikroorganismen (EM) helfen, dass ein gesundes Darmmilieu erreicht wird. Ist das Milieu in Ordnung, können die guten Darmbakterien eine viel größere Menge an Nährstoffen aus dem Futter aufschließen, Vitamine und andere positive Wirkstoffe produzieren und dem Organismus zur Verfügung stellen. Dadurch wird die Verwertung der Nahrung wesentlich effektiver und auch die über die Futterration zugeführte Energie kann optimal ausgenutzt werden.

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Gesundheit als Altersvorsorge

Ermöglichen Sie Ihrem Hund eine gesunde und altersgerechte Fütterung. So hat Ihr Hund gute Chancen, bis ins hohe Alter körperlich und mental fit zu bleiben. Um schleichende Krankheitsprozesse früh zu erkennen, ist zudem ein regelmäßiger Gesundheits-Check-up sinnvoll. Hier sollte auch immer die Fütterung überprüft und den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.

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