Effektiven Mikroorgansimen (EM) werden bei Mensch und Tier vielfältig eingesetzt. Sie eignen sich zur Fütterung, Haut- und Fellpflege, Stall- und Haushaltsreinigung, Weidepflege und Beseitigung von Gerüchen.
EMa steht für EM aktiv bzw. EM aktiviert und kann durch Fermentation von EM1 (Urlösung, Bodenhilfsstoff) *, Zuckerrohrmelasse * und Wasser kostengünstig selbst hergestellt werden. Doch bevor es losgeht, hier ein paar wichtige Informationen.
Warum EM füttern?
Durch die natürlichen Zutaten entsteht im Laufe des Fermentationsprozesses eine einzigartige Kombination an Stoffwechselprodukten, wie Enzymen, Vitaminen, Aminosäuren, Milchsäure und Antioxidantien. Das macht EM zur idealen Futterergänzung und wertet jede Futterration auf. Die Stoffwechselprodukte schützen die Zellen und helfen, freie Radikale abzuwehren.
Die natürlichen Nährstoffe sind für den Organismus optimal verfügbar, eine Art „Magen-Darm-Pflege“, mit der oft weitere Stoffwechselfunktionen reguliert und harmonisiert werden können. Da sich ca. 70 % des Immunsystems im Darm befindet, kann vor allem das Allgemeinbefinden von kranken, alten, leistungsschwachen und säugenden Tieren verbessert werden. Kurweise gefüttert eignet es sich aber auch hervorragend zur Gesundheitsvorsorge.
Meine Praxiserfahrung zeigt, dass Tiere, die EM erhalten, eine besonders stabile Verdauung und gute Abwehrkräfte haben. Schlechte Futterverwerter können wieder an Gewicht zulegen, ein untypischer Eigengeruch nimmt ab und die Tiere leiden weniger unter Parasiten. Weiter kommen der Darm, das Immunsystem und viele Körperstoffwechsel wieder ins Gleichgewicht. EM unterstützt zudem andere Therapien und kann bei der Heilung hilfreich sein.
Was passiert bei der Fermentation?
Die Effektiven Mikroorganismen (EM) nutzen Zuckerstoffe als Nahrung und vermehren sich. Da sich die Milchsäurebakterien am schnellsten Reproduzieren, sinkt der pH-Wert relativ schnell ab und verhindert auf natürliche Weise die Vermehrung negativer Mikroorganismen.
EM-Mikroorganismen fühlen sich in saurem Milieu wohl. Dort spalten sie die vorhandenen Nährstoffe auf und zerlegen sie in kleinere Strukturen. Der Zucker wird in Milchsäure abgebaut und es entstehen wichtige Stoffwechselprodukte (Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Antioxidantien).
Welche Fermentergröße ist geeignet?
Wählen Sie die Größe des Fermenters, die zu Ihrem Anwendungsbereich und Verbrauch passt. EMa hat eine begrenzte Haltbarkeit, die Mikroorganismen beginnen ca. 2 Wochen nach der Herstellung abzusterben und verlieren langsam ihre Wirksamkeit.
Die Fermenter sind in verschiedenen Füllgrößen erhältlich. Die jeweiligen Mengenangaben für Melasse, EM1 und Wasser richten sich nach der Größe des Fermenters. Dabei entspricht die Menge an Melasse und EM1 immer 3 % der Gesamtlitermenge:
6,4 Liter-Fermenter: 190 ml Melasse, 190 ml EM1, ca. 6 Liter Wasser
10,4 Liter-Fermenter: 310 ml Melasse, 310 ml EM1, ca. 9,8 Liter Wasser
30 Liter-Fermenter: 900 ml Melasse, 900 ml EM1, ca. 28,2 Liter Wasser
60 Liter-Fermenter: 1.800 ml Melasse, 1.800 ml EM1, ca. 56,4 Liter Wasser
Zur EMa-Herstellung werden benötigt
- ein Fermenter *
- EM1 *
- Zuckerrohrmelasse (Bio) * oder konventionell *
- gutes Wasser
- pH-Indikatoren * (Messstreifen)
- ein Thermometer
- saubere PET-Wasserflaschen oder -kanister zur Aufbewahrung
Und so geht’s
- den Fermenter zur Hälfte mit heißem Wasser auffüllen und mit 3 % Zuckerrohrmelasse vermischen, bis sich diese vollständig aufgelöst hat
- 3 % EM1 zugeben und gut umrühren
- den Fermenter randvoll mit warmem Wasser füllen, bis eine Temperatur von 35 bis 40 °C erreicht ist
- am Heizstab die Einstellung „34“ oder „37 Grad“ wählen, den Deckel zuschrauben und den Gärspund bis zur Markierung mit Wasser füllen
Als Standort für den Fermenter eignet sich ein warmer, zugfreier Ort mit einer konstanten Raumtemperatur zwischen 15 und 21 Grad. Die Fermentierung dauert zwischen 7 bis 10 Tage. Kontrollieren Sie alle paar Tage den Fermenter, ohne ihn zu öffnen. Am Ende der Gärung prüfen Sie den pH-Wert, er sollte unter 3,6 liegen. Das fertige EMa füllen Sie in PET-Flaschen oder -Kanister ab. Entnehmen Sie am besten immer nur so viel, wie tatsächlich verbraucht wird.
Wann ist gutes EMa fertig?
Fertiges EMa hat einen pH-Wert unter 3,6 und einen süßsäuerlichen Geruch. Niedrigere pH-Werte sind völlig in Ordnung, solange Geruch und Aussehen charakteristisch sind. Die braune Farbe hat sich während der Fermentierung nicht verändert. Weiße Flocken sind Hefen und ein Qualitätsmerkmal für gutes EMa.
Was schief gehen kann
Wenn das EMa stark riecht oder der pH-Wert zu hoch oder niedrig ist, stimmt die Zusammensetzung der Mikroorganismen nicht und es haben sich möglicherweise negative Keime entwickelt. Die Ursache ist oft ein verschmutzter und nicht richtig gereinigter Fermenter oder Temperaturschwankungen während der Fermentation.
Meine Tipps
Es hat sich bewährt während der Fermentation EM-X Keramik Pipes * in den Fermenter zu legen. Das verbessert die Qualität bzw. die Haltbarkeit und optimiert die Lebensbedingungen für die Mikroorganismen. Die Anzahl der Pipes richtet sich nach der Größe bzw. der Literzahl des Fermenters. Zusätzlich kann zur Verbesserung des pH-Wertes vor der Fermentation ein Schnapsglas Obst- oder Apfelessig zugegeben werden.
Geeignet ist Wasser von guter Qualität ohne Zusätze. Anstelle von Leitungswasser kann auch Quellwasser oder stilles Wasser verwendet werden. Hier werden oft bessere Ergebnisse erzielt. Kohlensäurehaltiges Wasser ist nicht geeignet.
Bewahren Sie Ihr EMa kühl und dunkel auf. Achten Sie bei der Entnahme darauf, die Flasche oder den Kanister wieder gut zu verschließen. Ein guter Luftabschluss sorgt dafür, dass möglichst wenig Sauerstoff an das EMa gelangt, was die Haltbarkeit verlängert.
Reinigen Sie den benutzten Fermenter immer gründlich mit heißem Wasser und Essigessenz oder flüssiger Zitronensäure.
Fazit
Selbstgemachtes EMa kann mit etwas Übung leicht selbst hergestellt werden. Es macht Spaß, Sie und Ihr Tier werden es lieben. Jedoch braucht gutes EMa eine richtige Ausrüstung, etwas Zeit, Sorgfalt und Erfahrung.
EMa gelingt nicht immer auf Anhieb, auch nicht bei jedem Ansatz. Seien Sie sich bewusst, dass Sie auf eigene Verantwortung handeln und keine Produkthaftung bei der Anwendung greift.
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