Die Tage werden wieder kürzer, die Sonne geht jeden Tag ein bisschen früher unter und die Nächte erobern sich ihre Zeit zurück. Mit der Sonnenwende am 21. Juni folgte der Sommerfellwechsel. Nun beginnen Pferde ihre dünnen kurzen Haare mit dem dichten Winterfell zu ersetzen, sozusagen als Vorsorge für den noch fernen Winter.
Mit dem abnehmenden Tageslicht stellt sich das Pferd hormonell auf den neuen Stoffwechsel ein. Zuständig hierfür ist vorrangig die Zirbeldrüse im Gehirn, die den Fellwechsel anstößt. Der Organismus erbringt jetzt Höchstleistungen, ein haariger Kraftakt der viel Energie kostet.
Faktoren, die den Fellwechsel beeinflussen
Der Abwurf des Sommerfells und die Produktion von neuem Winterhaar ist bei jedem Pferd unterschiedlich. Das eine fängt damit früher, das andere später an und es kann über wenige Wochen oder sogar mehrere Monate andauern. Dabei spielen auch bestimmte Wetter- und Temperaturbedingungen eine entscheidende Rolle.
Einen weiteren wichtigen Einfluss hat zudem die gesundheitliche Konstitution. In der Fellwechselzeit werden wesentlich mehr Energie bzw. Nährstoffe verbraucht und der Körper geht an seine zuvor angelegten Reserven. Ein gesunder Darm mit seinem starken Immunsystem und eine gute Versorgung mit Nährstoffversorgung zahlt sich aus. Ist ihr Pferd gut vorbereitet, kann es den Fellwechsel schnell und ohne Probleme erledigen.
Allerdings beginnt der Fellwechsel nicht erst mit dem Abwurf der Haare, sondern bereits viele Wochen vorher, ganz im Stillen. Dieser Umstand wird oft übersehen und zu spät bemerkt. Nicht bei allen Pferden klappt dies reibungslos.
Wann zeigen sich Fellwechselstörungen?
Schwierigkeiten im Fellwechsel zeigen sich bei Pferden mit Allergien oder Stoffwechselkrankheiten, wie z. B. dem Sommerekzemer, Heustauballergiker, Pferde mit Equinem Metabolischen Syndrom (EMS), Equinem Cushing Syndrom (ECS) oder Hufrehe. Betroffene leiden oft das ganze Jahr unter Fellstörungen und haben einen verzögerten Fellwechsel.
Alte Pferde haben es besonders schwer durch den Fellwechsel zu kommen. Oft fallen die Haare nicht von alleine aus oder das Fell wird stumpf, die Haut wird schuppig und juckt. Zudem droht Gewichtsverlust, denn die Haarproduktion kostet viel Energie, die an den Kräften zehrt. In dieser Zeit ist das Immunsystem der Senioren darüber hinaus geschwächt und anfälliger für Krankheiten.
Aber auch aktuelle Probleme wie Kotwasser, Durchfall, Mauke und Hautpilz belasten zusätzlich. Sie alle sollten bereits im Vorfeld auf die schwierigen Anforderungen vorbereitet werden.
Haut- und Fellpflege von außen und innen
Achten sie in Zeiten des Fellwechsels ganz besonders auf äußerliche Auffälligkeiten, die sich im Fell und auf der Haut zeigen. Dabei kontrollieren sie täglich auf kleine Hautveränderungen und -verletzungen und putzen das Fell, um grobe Verschmutzungen und die Sommerhaare zu entfernen.
Wichtig: bitte nicht übertrieben Putzen oder Waschen, denn das natürliche Gleichgewicht des Hautsäureschutzmantels und die fettige Talgschicht im Fell soll erhalten bleiben. So ist ihr Pferd gut gegen äußere Einflüsse geschützt und unerwünschte Keime und Pilze haben es schwer sich auf der Haut breit zu machen.
Einen entscheiden Einfluss auf alle Körperstoffwechsel hat eine ausgewogene Fütterung. Wichtig sind jetzt Zink, Kupfer, Mangan und Selen sowie Folsäure und Biotin. Hinzukommen Magnesium, Vitamin E, Schwefel und Silizium. Sie alle gewährleisten eine reibungslose Zellteilung, die für die Neubildung der Haare und eine gute Durchblutung notwendig sind.
Hilfreiche Fellwechseltipps
Hier ein paar hilfreiche Fellwechseltipps, damit ihr Pferd gut durch den Fellwechsel kommt.
- Effektiven Mikroorganismen (EM) – aufgesprüht unterstützen sie gezielt die natürliche Schutzfunktion des Fells und der Haut bzw. reduzieren Juckreiz und Schuppenbildung
- beruhigende Lotion aus Aloe Vera – einmassiert auf Haut- und Fellbereiche mildert Juckreiz und Hautirritationen
- hochwertiges Mineralfutter – um alle notwendigen Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen für den Fellwechsel bereitzustellen und zwar das ganze Jahr über
- Kräuter, wie Mariendistel, Brennnessel, Löwenzahn und Goldrute – sie wirken blutreinigend, regen den Stoffwechsel an und entlasten die Entgiftungskanäle Leber & Niere
- Leinsamen als natürlicher Aminosäurelieferant, um den erhöhten Bedarf an Aminosäuren abzudecken
- Bierhefe, um die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren, Vitamin B, Mangan und Zink sicherzustellen
- Kieselerde (Kieselgur) für gesundes kräftiges Fellhaar und zur Unterstützung des Haaraufbaus
- kalt gepresste Öle, wie Hanf- oder Leinsamenöl mit wertvollen ungesättigten Fettsäuren – für mehr Fellglanz und die Abdeckung des erhöhten Energiebedarfs
- Effektive Mikroorganismen – gefüttert mit der täglichen Ration, um die anstrengende Haarproduktion zu unterstützen und den Darm bzw. das Immunsystem fit zu halten
Orientieren sie sich an den Befindlichkeiten ihres Pferdes. In Abhängigkeit zur Gesundheits- oder Alterssituation sollten sie nur individuell auf ihr Pferd abgestimmte Mittel wählen. Nicht alles ist für ihr Pferd geeignet.
Sie brauchen Hilfe?
Juckreiz und Hautirritationen sind unangenehm und können das Wohlbefinden ihres Pferdes stark beeinträchtigen. Kennen sie die Ursache des Problems nicht, sollten sie ihr Pferd umgehend untersuchen lassen.
Zur Sicherung der Diagnose kommen verschiedene Laboruntersuchungen in Frage. Weiter werden die Organe Darm, Leber, Niere und vor allem die Fütterung eingehend betrachtet. Ist die Grund gefunden, kann ich ihnen umgehend und zielgerichtet helfen.
Gern stehe ich ihnen beratend zur Seite. Informieren sie sich in einem kostenfreien Telefongespräch – buchen sie gleich online ihren Telefon-Wunschtermin.