Giftige Feiertagsleckereien

Weihnachten steht an und da wo Feiertage sind, sind auch Leckereien nicht weit. Wir kämpfen dann meist nur mit den vielen Kalorien, Tiere hingegen manchmal mit den gesundheitlichen Folgen. An Weihnachten liegt so einiges in Kopfhöhe von Hund und Katze, das schnell mal mitgefressen wird.

Hier ein paar der giftigsten Leckereien, die meist schon in geringen Mengen toxisch und lebensbedrohlich sind:

Schokolade und Kakao

Oft unbeobachtet steht der Süßigkeiten-Teller oder Schokonikolaus auf dem Wohnzimmertisch und landet dann kurze Zeit später im Tier. Schokolade und Kakao enthalten Theobromin, das äußerst giftig ist. Je höher der Kakaoanteil wie bei der Zartbitterschokolade, umso gefährlicher. Eine Tafel Schokolade kann bei einem 10 kg-Hund bereits eine Vergiftung hervorrufen.

Typische Symptome einer Theobrominvergiftung bei Hund und Katze sind Unruhe, Koordinationsstörungen, Krämpfe, Zittern, Erbrechen, Durchfall und starker Durst.

Alkohol-Pralinen

Nicht nur die Pralinenschokolade macht Probleme, auch der darin enthaltene Alkohol. Er ist neurotoxisch und ein starkes Zellgift. Hunde und Katzen reagieren empfindlich auf Alkohol, sie können ihn nicht verstoffwechseln. Eine Überdosis führt zu vermehrtem Speicheln, Schreckhaftigkeit, Fieber und Krämpfen.

Xylit

Es ist ein Zuckeraustauschstoff, der oft in Bonbons, Gebäck und Kuchen verbacken ist. Der Birkenzucker wird mit E967 auf der Verpackung angegeben ist schon bei 3 Gramm pro kg Körpergewicht toxisch. Xylit bewirkt einen dramatischen Blutzuckerabfall mit Schwäche, Koordinationsstörungen und Krämpfen.

Weintrauben & Rosinen

Beides führt zu einer Hyperkalzämie, einem Calciumüberschuss im Blut. Das hat Erbrechen und im schlimmsten Fall Nierenversagen zur Folge. Es wird vermutet, dass die tödliche Dosis beim Hund bei wenigen 11,6 Gramm Trauben liegt. In Rosinen ist die Konzentration durch die Trocknung erhöht, sie sind deshalb noch gefährlicher.

Zwiebeln & Knoblauch

Der Rest des Bratens von gestern steht noch in der Küche und die leckere Soße mit Zwiebeln oder Knoblauch. Zwiebeln enthalten N-Propyldisulfid, eine Schwefelverbindung, die die roten Blutkörperchen zerstört und eine Blutarmut (Anämie) herbeiführt. Ungefähr 5 Gramm pro kg Körpergewicht sind giftig. Durchfall, Herzprobleme, blasse Schleimhäute können typische Symptome sein. Dabei ist es egal, ob Zwiebeln roh oder gekocht gefressen werden.

Knoblauch enthält Allicin. Bei Dosen über 4 Gramm kann es zu gravierenden Nebenwirkungen kommen. Schon bei einem Hund mit 20 kg sind 2 Knollen gefährlich. Da ist es egal, ob frisch, getrocknet, pulverisiert oder gegart, die schädliche Wirkung bleibt in jedem Fall erhalten.

Zigaretten

Auf Hund und Katzen haben Zigaretten mit ihrem Nikotingeruch eine magische Anziehungskraft. Schon bei 4 mg Nikotin kann eine Nikotinvergiftung auftreten. Sie äußert sich mit Muskelzittern, Erbrechen, Speicheln, Gleichgewichtsschwankungen und Herzrhythmusstörungen. Schlimmstenfalls kann das zu Herz-Kreislauf-Versagen bzw. Atemlähmung führen.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Wenn Sie die Feiertage sorglos genießen möchten und kein Notfalltermin beim Tierarzt notwendig werden soll, räumen Sie am besten gleich alles weg und bewahren es außerhalb der Reichweite Ihrer Schleckermäulchen auf. Seien Sie wachsam und behalten Sie Ihr Tier immer im Auge, dann steht den sorglosen Festtagen nichts mehr im Weg.

Im Vergiftungsfall

Hat Ihr Tier trotz aller Vorsicht etwas Giftiges aufgenommen, schnell einpacken und zum Tierarzt oder in die Tierklinik. Weiter kann der Giftnotruf helfen. Eine Liste der Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und Schweiz gibt es hier

Es lohnt sich Aktivkohle und eine Maulspritze zuhause zu haben. Mit Aktivkohle können Sie einen Brei mit Wasser herstellen und mittels Maulspritze (ohne Nadel) versuchen Ihrem Tier einzugeben. Als Mischungsverhältnis gilt 1 g pro 5 ml Wasser, d. h. 5 bis 10 ml Kohlebrei pro kg Körpergewicht. Dann aber trotzdem schnell zur Notversorgung in die Tierarztpraxis oder Klinik.

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