Hautpilz? Oh Schreck!

Hautpilz zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Pferden. Oft wird ein Befall erst bemerkt, wenn sich kleine kreisrunde, haarlose Stellen im Fell zeigen.

Das sind die Auslöser

Pilze gehören zur natürlichen Hautflora und können gesunden Pferden meist nichts anhaben. Erst bei übermäßiger Vermehrung wird das Ganze zum Hautpilz-Problem.

Zu Beginn ist er eher unauffällig. Es bilden sich kleine Quaddeln und das Fell steht etwas ab. Mit der Zeit wird es unangenehmer. Es kommt zu Juckreiz und es zeigen sich immer größer werdende Scheuerstellen mit Haarausfall. Durch die ständige Reizung beginnt die Haut zu nässen, es bilden sich Schorf und Krusten. Die auffälligen Bereiche sind besonders an Hals, Kopf, Schulter, Rücken und in der Gurt- und Sattellage zu sehen.

Warum ist gerade Ihr Pferd betroffen?

Hautpilz tritt häufig bei immungeschwächten und denen mit Nährstoffmangel auf. Stress, zu häufiges Waschen und Wurmbefall können die Entwicklung begünstigen. Vor allem die Jungen und Alten sind betroffen, da ihr Immunsystem noch nicht ausreichend trainiert ist oder die Abwehrkraft mit zunehmend Alter nachlässt.

Pilze fühlen sich besonders wohl, wenn sie einem feuchtwarmen Klima ausgesetzt sind, zum Beispiel unter einer Decke oder in einem Stall mit wenig Luftaustausch.

Problematisch ist auch die Ansteckungsgefahr für andere, denn der Pilz selbst lebt nicht nur auf dem Pferd, sondern auch in der Umgebung bzw. im Stall und vor allem auf Putzzeug. Bei gemeinsam benutzten Gegenständen können sich die Pferde so untereinander anstecken. Im schlimmsten Fall kann der Pilz sogar auf den Menschen übergehen.

Pilzimpfung, ja oder nein?

Die Meinungen zur Pilzimpfung gehen auseinander. Sie wird gern empfohlen, vor allem wenn der Hautpilz besonders aktiv ist. Meist bessern sich die Beschwerden tatsächlich. Wird jedoch der Auslöser nicht abgestellt, zeigt sich nach gewisser Zeit das gleiche Problem und der Pilz blüht erneut auf.

Das können Sie gegen die Pilzzucht tun

Säubern Sie regelmäßig das Fell und prüfen Sie es täglich auf Auffälligkeiten. Halten Sie strikte Hygiene ein, nutzen Sie keine fremden Gegenstände und nur eigenes Putzzeug. Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig die Ausrüstung und die Einrichtung in Stall und Box. Außerdem sollten betroffene Pferde nicht umherreisen, sei es auf Turnieren oder sonstigen Veranstaltungen.

Pilze lieben Dunkelheit und feuchte Wärme, deshalb besser auf eine Decke verzichten und raus ins Freie. Ermöglichen Sie Ihrem Pferd ein ausgeglichenes Leben mit sozialen Kontakten und sorgen Sie täglich für mehrstündigen Auslauf an der frischen Luft, auch bei Minusgraden.

Meiden Sie Kohlenhydrate, wie Getreide, Zucker, Melasse oder Obst. Füttern Sie qualitätsvolles Heu und wählen Sie ein hochwertiges Mineralfutter mit einer optimalen Nährstoffversorgung. Ergänzt um immunstärkende Hagebutten * und dem Roten Sonnenhut (Echinacea) * kann sich die Abwehrkraft weiter stärken.

Die Brennnessel * ist Nährstoffbombe, Bakterienbremse und Blutreinigungskur in einem. Sie hat eine stoffwechselanregende Wirkung und wirkt zudem entgiftend bzw. entschlackend, ideal bei fast allen Hautproblemen, darunter Hautpilz.

Als Tee-Umschlag können Sie Ringelblumenblätter (Calendula) * ein paar Minuten im lauwarmen Wasser ziehen lassen, um sie dann auf die betroffene Hautpartie zu legen. Der Umschlag beruhigt die Haut und fördert die Heilung. Weiter kann die gereizte Haut mit einer Calendula-Tinktur-Sprühlösung oder einem Lebermoos-Spray * unterstützt werden. In leichten Fällen können Sie Ihr Pferd mit einer Obstessig-Wasser-Mischung waschen. Der Obstessig hilft der Haut ihren pH-Wert zu verbessern und es dem Hautpilz ungemütlich zu machen.

Besonders gute Erfolge habe ich mit dem Auftragen von ozonisiertem Olivenöl * und Effektiven Mikroorganismen (EM) *. Sie beruhigen die Haut und fördern das Abklingen der Entzündung. Für besonders belastete Stellen empfehle ich eine  Pflegecreme mit Heilerde und EM-Keramik *. Sie wirkt entzündungshemmend bzw. juckreizstillend und kann die Regenerationsfähigkeit der Haut schnell wiederherstellen, auch auf offenen Hautstellen und allen anderen hartnäckigen Hautproblemen.

Um die Abwehrkräfte von innen zu stärken, kann bei Bedarf zusätzlich EM * gefüttert werden. Lassen Sie sich vor der Fütterung beraten.

Machen Sie sich auf Spurensuche

Hautpilz ist unangenehm und kann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Kennen Sie den Auslöser nicht, sollten Sie sich schnellstmöglich auf Spurensuche machen.

Zur Sicherung der Diagnose kommen verschiedene Laboruntersuchungen in Frage. Weiter werden einzelne Organe (Darm, Leber, Niere) und vor allem die Fütterung genau betrachtet. Ist der Auslöser gefunden, kann Ihrem Pferd recht schnell und gezielt geholfen werden. Aber auch vorsorglich gibt es einiges, was Sie tun können.

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