Hilfe, mein Pferd hustet!

Husten, ein lebenswichtiger Reflex

Mit der nasskalten Jahreszeit tritt er wieder vermehrt auf, der quälende Husten. Husten ist an sich keine Krankheit, sondern ein Symptom. Er ist ein wichtiges Alarmsignal und ein lebenswichtiger Reflex, der die Lunge vor dem Eindringen von Fremdkörpern, Schleim, Staub und Pollen schützt.

Reizungen der Nüstern oder des Kehlkopfes, ein Infekt und Erkrankungen der Luftröhre, der Bronchien oder der Lunge können eine Rolle spielen. Doch Husten kann nicht nur ein Hinweis auf Atemwegserkrankung sein. Auch Allergiker, Herzkranke und diejenigen mit einem Wurmbefall leiden verstärkt unter Hustenanfällen.

Akute Infekte sind bei konsequenter und richtiger Behandlung meist nach ein paar Tagen ausgestanden. Dauert eine Atemwegserkrankung länger an, steigt zunehmend die Wahrscheinlichkeit einer chronischen Erkrankung.

Welche Auslöser kommen in Frage?

Ursächlich können verschiedene Bakterien- und Virusarten sein. Haupterreger spezifischer Virusinfektionen des pferdischen Atmungsapparates ist der Influenza A-Virus sowie verschiedene und weit verbreitete Herpesviren, wie EHV1 und EHV4. Leider ermöglicht eine vorangegangene Infektion oder Impfung nicht immer eine dauerhafte Immunität und zuverlässigen Schutz vor Erkrankung.

Stress, Bewegungsmangel und schlechtes Stallklima

Schädliche Auswirkungen auf die Atemwege hat vor allem Bewegungsmangel und ein schlechtes Stallklima. Vor allem Staub, Gase, Feuchtigkeit, mangelnder Luftaustausch, Desinfektionsmittel und Lacke erhöhten das Hustenrisiko.

Kommt Stress dazu, kann dies das lebenswichtige Immunsystem weiter massiv schwächen. Typische Stresssituationen sind andauernde Rangeleien und Auseinandersetzungen mit Artgenossen, Überforderung im Training oder Transportstress.

Falsche Fütterung

Weiter können bestimmte Futtermittel und damit einhergehende Unverträglichkeiten eine Störung des Darmmilieus und unterschiedliche Verdauungsprobleme verursachen. Ist der Darm krank, ist im gleichen Zug das Immunsystem geschwächt und die Lunge leidet mit.

Das können Sie tun

Typische Begleiterscheinungen von Husten sind Kurzatmigkeit, Fieber, Nasenausfluss und geschwollene Lymphknoten. Betroffene Pferde wirken matt, haben keinen Appetit oder die Leistungsfähigkeit verringert sich zunehmend.

Wenn das bei Ihrem Pferd zutrifft, lassen Sie es schnellstmöglich untersuchen. Husten ist ein wichtiges Alarmsignal, das Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. Darüber hinaus können Sie selbst einiges tun:

Frischluft bei jeder Wetterlage

Pferde benötigen für ihre Lungenfunktion permanent Frischluft. Sorgen Sie für mehrstündigen Auslauf, und zwar täglich egal bei welcher Wetterlage. Weg von Staub im Stall, idealerweise Tag und Nacht. Beim Kehren oder Misten darf Ihr Pferd nicht im Stall stehen und das Putzen verlegen Sie am besten nach draußen.

Regelmäßige Bewegung

Neben mehrstündigem täglichem Auslauf braucht Ihr Pferd regelmäßig, am besten tägliche Bewegung, entweder an der Hand oder unter dem Sattel. Leichtes, lösendes Training draußen im Gelände oder auf einem staubarmen Platz regt die Stoffwechselprozesse an und fördert das Abhusten des Schleims. Dies können Sie gut mit vorherigen Inhalationseinheiten unterstützen.

Geben Sie Ihrem Pferd ausreichend Zeit und Ruhe, um sich auszukurieren. Es darf nicht zu früh belastet werden. Stimmen Sie alle Maßnahmen eng mit Ihrem Therapeuten ab.

Gutes Stallklima

Sorgen Sie für ein gutes Stallklima. Damit dies stets angenehm bleibt und kein Ammoniakgeruch entsteht, ist sorgsames Misten und eine gewisse Sauberkeit wichtig. Achten Sie auf eine staubarme Einstreu bzw. verzichten Sie auf Stroh in der Box und im Unterstand.

Als Stallreiniger können Effektive Mikroorganismen (EM)* ein gutes Stallklima unterstützen und die Verbreitung von Keimen, Schimmelpilzen und Staub verringern. Zugleich werden Abbauprozesse von Kot und Urin verhindert, die für schädliche Geruchsentwicklungen verantwortlich sind und die empfindlichen Atemwege stark reizen können.

Staubarme und angepasste Fütterung

Hinterfragen Sie: ist mein Heu qualitativ einwandfrei?
Ist das Kraft- und Mineralfutter ausgewogen und an die Bedürfnisse meines Pferdes angepasst?

Die Heuqualität können Sie schnell und einfach selbst prüfen (Sinnesprüfung). Nehmen Sie eine Hand voll Heu in die Hand und reiben Sie es zwischen den Handflächen. Hat es einen guten Griff ohne zu stechen, riecht es aromatisch und staubt nicht?

Hochwertiges Heu fällt locker und ohne Staub auseinander, hat je nach Schnittpunkt eine kräftige grünliche oder etwas ausgeblichene Farbe und duftet angenehm. Mit zunehmender Lagerung kann die Staubbelastung von gutem Heu trotzdem zunehmen. Hier und auch bei einer akuten Erkrankung können Sie das Heu bedampfen oder nässen.

Weitere Hustenauslöser sind Kraftfutter, Getreide, Karotten, Äpfel oder Leckerli. Im Akutfall kann es notwendig sein, auf Futtermittel zu verzichten, die Hustenreize auslösen können.

Zink und andere Nährstoffe

Über die Nahrung wird Ihr Pferd mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Bekommt es diese nicht in ausreichender Menge, geht der Körper an seine zuvor angelegten Reserven. Spätestens dann muss der erhöhte Nährstoffbedarf gedeckt werden.

Neben Kupfer, Mangan, Selen, Magnesium und Jod gehört jetzt vor allem Zink zu den wichtigsten Spurenelementen in der Hustenzeit. Sie alle haben eine wichtige Aufgabe bei der Regeneration der Schleimhäute und sind elementar für ein gut funktionierendes Immunsystem.

Darm- und Immunsystem-Fitness

Gesundheit fängt im Darm an. Er ist der größte und auch wichtigste Teil des Verdauungstraktes und nicht nur für die Nährstoffaufnahme bzw. -verwertung zuständig. Er spielt zudem eine maßgebliche Rolle bei der Bildung eines starken Immunsystems – schließlich befinden sich dort ca. 80 % des körpereigenen Immunsystems im Darm. Ist der Darm fit, leistet dies beste Vorsorge für ein stabiles Immunsystem und eine gesunde Lunge.

Kotuntersuchungen (Kot-Screens) sind eine einfache Möglichkeit, sich ein Bild vom Zustand des Darms zu machen. Sie erlauben Rückschlüsse auf mögliche Erkrankungen, Infektionen, Krankheitserreger und bakterielle Fehlbesiedlungen.

Homöopathie, Phytotherapie & Akupunktur

Ist Ihr Pferd erkrankt, kann die Homöopathie, Akupunktur (TCM), Mykotherapie (Vitalpilze) und Laser-Frequenz-Therapie effektiv die Rekonvaleszenz unterstützen. Sie bieten gute Behandlungsmöglichkeiten bei akuten und chronischen Atemwegserkrankungen.

Darüber hinaus hält die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) etliche Atemwegskräuter bereit, wie z. B. Spitzwegerich *, Thymian *, Süßholzwurzel *, Kümmel, Fenchel, Anis * und Isländisch Moos *. Aber auch die Meerrettichwurzel * kann mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen eine akute und bakterielle Atemwegserkrankung unterstützen.

Ein Husten-Sirup oder -Saft hat den Vorteil, dass die Wirkstoffe im Rachenraum länger einwirken. Hierfür gibt es bereits gute Hustensäfte mit einer Kombination verschiedener Atemwegskräuter, wie z. B. den cdVet HustaVet BronchialVital *.

Zur Stärkung der Abwehrkräfte und für ein gutes Darmmilieu empfehle ich das Zufüttern von GladiatorPLUS *. Weiter kann der Roten Sonnenhut , sei es als Echinacea-Saft * oder Echinacea-Kraut * eine gute Hilfe sein.

Doch Vorsicht! Manche Pferde können auf Kräuter und Pflanzen allergisch reagieren. Lassen Sie sich vor der Fütterung fachkundig beraten, um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden.

Beratung Atemwege

Damit Ihr Pferd wieder gut durchatmen kann, braucht es eine passgenaue Unterstützung. Ich helfe bei der Suche nach möglichen Auslösern. Gemeinsam durchforsten wir die Umstände und machen uns auf die Suche. Anschließend erhalten Sie zielgerichtete Lösungsvorschläge und Empfehlungen, die Ihr Pferd wirkungsvoll unterstützen. Buchen Sie jetzt Ihre Beratung Atemwege.

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