Husten, ein lebenswichtiger Reflex
Mit der nass-kalten Jahreszeit tritt er wieder verstärkt auf, der quälende Husten. Husten ist an sich keine Krankheit, sondern ein Symptom. Er ist ein notwendiger und auch lebenswichtiger Reflex, der die Lunge vor dem Eindringen von Fremdkörpern, Schleim, Staub und Pollen schützt.
In Frage kommen Reizungen der Nüstern oder des Kehlkopfes, aber auch eine Erkrankung der Luftröhre, Bronchien oder Lunge können eine Rolle spielen. Doch Husten kann auch ein Hinweis auf weitere Erkrankungen sein, nicht nur der Atemwege. Vor allem Allergiker, Herzkranke und diejenigen mit einem Wurmbefall, wie z. B. Lungenwürmer, leiden verstärkt unter Hustenanfällen.
Virus- und Bakterieninfektion
Husten verläuft oft recht hartnäckig und kann gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Dabei sind akute Infekte von chronischen Verlaufsformen zu unterscheiden. Akute Infekte sind bei konsequenter und richtiger Behandlung meist nach ein paar Tagen ausgestanden. Dauert eine Atemwegserkrankung länger an, steigt zunehmend die Wahrscheinlichkeit einer chronischen Erkrankung.
Ursächlich können zudem verschiedene Bakterien- und Virusarten sein. Haupterreger spezifischer Virusinfektionen des pferdischen Atmungsapparates ist der Influenza A-Virus sowie verschiedene und weit verbreitete Herpesviren, wie EHV1 und EHV4. Leider ermöglicht eine vorangegangene Infektion oder Impfung nicht immer eine dauerhafte Immunität und zuverlässigen Schutz vor Erkrankung.
Stress, Bewegungsmangel & schlechtes Stallklima
Schädliche Auswirkungen auf die Atemwege hat vor allem Bewegungsmangel und ein schlechtes Stallklima. Besonders Staub, Gase, Feuchtigkeit, mangelnder Luftaustausch, Desinfektionsmittel und Lacke erhöhten das Hustenrisiko.
Kommt Stress hinzu, kann dies das lebenswichtige Immunsystem weiter massiv schwächen. Typische Stresssituationen sind andauernde Rangeleien und Auseinandersetzungen mit Artgenossen, Überforderung im Training oder Transportstress.
Falsche Fütterung
Weiter können bestimmte Futtermittel und damit einhergehende Unverträglichkeiten eine Störung des Darmmilieus und unterschiedliche Verdauungsprobleme verursachen. Ist der Darm krank, ist im gleichen Zug das Immunsystem geschwächt und die Lunge leidet mit.
Die Symptome
Typische Begleiterscheinungen von Husten sind Kurzatmigkeit, Fieber, Nasenausfluss und geschwollene Lymphknoten. Betroffene Pferde wirken matt, haben keinen Appetit oder die Leistungsfähigkeit verringert sich zunehmend.
Wenn das bei Ihrem Pferd zutrifft, lassen Sie es schnellstmöglich untersuchen. Husten ist ein wichtiges Alarmsignal, das Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. Darüber hinaus können Sie selbst einiges tun:
Frischluft bei jeder Wetterlage
Pferde benötigen für ihre Lungenfunktion permanent Frischluft. Sorgen Sie täglich für mehrstündigen Auslauf, egal bei welcher Wetterlage. Weg von Staub im Stall, idealerweise Tag und Nacht. Beim Kehren oder Misten darf Ihr Pferd nicht im Stall stehen und das Putzen verlegen Sie am besten nach draußen.
Regelmäßige Bewegung
Neben mehrstündigem täglichem Auslauf braucht Ihr Pferd regelmäßig, am besten tägliche Bewegung, entweder an der Hand oder unter dem Sattel. Leichtes, lösendes Training draußen im Gelände oder auf einem staubarmen Platz regt die Stoffwechselprozesse an und fördert das Abhusten des Schleims. Dies können Sie gut mit vorherigen Inhalationseinheiten unterstützen.
Geben Sie Ihrem Pferd ausreichend Zeit und Ruhe, um sich auszukurieren. Es darf nicht zu früh belastet werden. Stimmen Sie alle Maßnahmen eng mit Ihrem Therapeuten ab.
Gutes Stallklima
Sorgen Sie für ein gutes Stallklima. Damit dies stets angenehm bleibt und kein Ammoniakgeruch entsteht, ist sorgsames Misten und eine gewisse Sauberkeit wichtig. Achten Sie auf eine staubarme Einstreu bzw. verzichten Sie auf Stroh in der Box und im Unterstand.
Als Stallreiniger können Effektive Mikroorganismen (EM)* ein gutes Stallklima unterstützen und die Verbreitung von Keimen, Schimmelpilzen und Staub verringern. Zugleich werden Abbauprozesse von Kot und Urin verhindert, die für schädliche Geruchsentwicklungen verantwortlich sind und die empfindlichen Atemwege stark reizen können.
Staubarme und angepasste Fütterung
Hinterfragen Sie: ist mein Heu qualitativ einwandfrei?
Ist die Kraft- und Mineralfutter ausgewogen und an die Bedürfnisse meines Pferdes angepasst?
Die Qualität des Heus können sie schnell und einfach selbst prüfen (Sinnesprüfung). Nehmen Sie eine Hand voll Heu in die Hand und reiben Sie es zwischen den Handflächen. Hat es einen guten Griff ohne zu stechen, riecht es aromatisch und staubt nicht?
Hochwertiges Heu fällt locker und ohne Staub auseinander, hat je nach Schnittpunkt eine kräftige grünliche oder etwas ausgeblichene Farbe und duftet angenehm. Mit zunehmender Lagerung kann die Staubbelastung von gutem Heu trotzdem zunehmen. Hier und auch bei einer akuten Erkrankung können Sie das Heu bedampfen oder nässen.
Weitere Hustenauslöser sind Kraftfutter, Getreide, Karotten, Äpfel oder Leckerli. Im Akutfall kann es notwendig sein, auf Futtermittel zu verzichten, die Hustenreize auslösen können.
Zink & weitere wichtige Nährstoffe
Über die Nahrung wird Ihr Pferd mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Bekommt es diese nicht in ausreichender Menge, geht der Körper an seine zuvor angelegten Reserven. Spätestens dann muss der erhöhte Nährstoffbedarf gedeckt werden. Neben Kupfer, Mangan, Selen, Magnesium und Jod gehört jetzt vor allem Zink zu den wichtigsten Spurenelementen in der Hustenzeit. Sie alle haben eine wichtige Aufgabe bei der Regeneration der Schleimhäute und sind elementar für ein gut funktionierendes Immunsystem.
Darm – und Immunsystem-Fitness
Gesundheit fängt im Darm an. Er ist der größte und auch wichtigste Teil des Verdauungstraktes und nicht nur für die Nährstoffaufnahme bzw. -verwertung zuständig. Er spielt zudem eine maßgebliche Rolle bei der Bildung eines starken Immunsystems – schließlich befinden sich dort ca. 80 % des körpereigenen Immunsystems im Darm. Ist der Darm fit, leistet dies beste Vorsorge für ein stabiles Immunsystem und eine gesunde Lunge.
In der jetzigen Zeit muss die Immunabwehr Hochleistungen vollbringen. Zur Stärkung der Abwehrkräfte und für ein gutes Darmmilieu empfehle ich das Zufüttern von GladiatorPLUS *. Weiter können Sie gut mit dem Roten Sonnenhu, sei es als Echinacea-Saft * oder als Echinacea-Kraut *.
Homöopathie, Phytotherapie & Akupunktur
Ist Ihr Pferd erkrankt, kann die Homöopathie effektiv die Rekonvaleszenz unterstützen. Passend dazu steht der Herbst in der 5-Elementen-Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) für Trockenheit, Schleim und die Organe Lunge bzw. Dickdarm. Hier setzt die Wirkungsweise der Akupunktur an. Sie zeigt gute Erfolge, sowohl bei akuten und chronischen Atemwegserkrankungen.
Darüber hinaus hält die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) weitere Atemwegskräuter bereit, wie Spitzwegerich *, Thymian *, Süßholzwurzel *, Kümmel, Fenchel, Anis * und Isländisch Moos *. Aber auch die Meerrettichwurzel * kann mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen eine akute und bakterielle Atemwegserkrankung unterstützen.
Doch Vorsicht!
Pferde können auf Kräuter und Pflanzen allergisch reagieren. Lassen Sie sich vor der Fütterung fachkundig beraten, um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden.
Weiter helfe ich bei der Suche nach möglichen Auslösern. Gemeinsam durchforsten wir die Umstände und Sie erhalten Lösungsvorschläge für eine zielgerichtete Behandlung und Fütterung. Informieren Sie sich, buchen Sie gleich Ihren Telefon-Wunschtermin im Online-Terminkalender.
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