Hilfe, mein Pferd säuft zu wenig!

Trinken ist lebenswichtig. Es ist Voraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsbereitschaft. Der Organismus benötigt das kostbare Nass für sämtliche Stoffwechselvorgänge. Wasser löst Nähr- und Wirkstoffe, reguliert den Zelldruck im Organismus, transportiert Blut bzw. Lymphe und steuert die Körpertemperatur.

Welche Faktoren beeinflussen den Flüssigkeitsbedarf?

Ein Teil des täglichen Flüssigkeitsbedarfs wird über das Futter aufgenommen, das meiste muss jedoch über das Trinkwasser abgedeckt werden. Maßgeblich beeinflusst wird die Trinkmenge durch die aktuelle Umgebungstemperatur, die Luftfeuchte, die Arbeitsleistung, das Alter bzw. Gewicht und den Gesundheitsstatus. Hinzu kommen die Heu- und Grasmenge, die Wasserqualität und ob zum Beispiel gesäugt wird.

Das Gehirn steuert das Durstgefühl, sobald sich die Flüssigkeitsmenge im Körper verändert. Sind die Tage warm, sind Pferde oft an der Tränke zu beobachten. Werden die Außentemperaturen kühler, sieht man sie wesentlich weniger an der Wasserstelle. Dabei handhabt dies jedes Pferd unterschiedlich. Unter den Extremen gibt es Vieltrinker, die gern und oft große Schlucke Wasser zu sich nehmen und es gibt Wenigtrinker, wie alte oder kranke Pferde, die zur Flüssigkeitsaufnahme animiert werden müssen.

Der Hautfaltentest

Egal ob im Stall oder auf der Wiese, Pferde brauchen immer Zugang zu frischem und sauberen Trinkwasser. Gerade im Sommer und bei großer Hitze ist Trinken besonders wichtig, denn die Körpertemperatur wird über das Schwitzen reguliert. Dabei verlieren Pferde viel Flüssigkeit und müssen diesen Verlust zwingend ausgleichen. Wird der tägliche Wasserbedarf nicht gestillt, drohen Dehydrierung, Kreislauf- und Verdauungsprobleme, wie z. B. Kolik.

Der Hautfaltentest ist eine gute Möglichkeit zu prüfen, ob Flüssigkeit benötigt wird. Dabei wird die Haut am Hals mit den Fingern zu einer Falte nach oben gezogen. Bildet sie sich nur langsam zurück, kann ein Flüssigkeitsmangel vorliegen. Gleiches zeigt sich, wenn die Augen trocken und eingesunken sind, das Pferd kraftlos bzw. matt wirkt, es nicht fressen mag oder zu wenig bzw. harten Kotabsatz hat. Im dringendem Fall ist die Hilfe eines Tierarztes notwendig. Er wird Maßnahmen ergreifen, damit sich das Pferd schnell wieder erholen kann.

Aber woran liegt es, dass Ihr Pferd zu wenig trinkt? Stimmt augenscheinlich alles, checken Sie Folgendes:

Funktioniert die Tränke oder der Behälter einwandfrei?

Egal, aus welchem Tränkesystem sich Ihr Pferd bedient, es muss einwandfrei funktionieren und darf keine Beschädigungen haben. Bei jedem Material können nach einiger Zeit scharfe Kanten entstehen oder Teile abbrechen. Außerdem kann die Funktion nachlassen, die Tränke liefert nicht mehr genug Wasser und macht ungewöhnliche Geräusche.

Ist das Wasser zu warm, zu kalt, gibt es Verschmutzungen oder hat es einen anderen Geschmack als sonst?

Ist das Trinkwasser mit Mist, Vogelkot oder Futterresten verschmutzt, machen sich schnell Bakterien und Pilze breit. Zugleich kann die Qualität durch einen zu hohen Gehalt an Nitrat, Ammoniak, Schwefelwasserstoff oder Schwermetalle beeinträchtigt sein. Pferde reagieren schon auf geringste Verschmutzungen oder einen veränderten Wassergeschmack.

Bedient sich Ihr Pferd über eine Selbsttränke oder ungeeigneten Behältnis?

Pferde nehmen gern große Schlucke zu sich, um ihren notwendigen Tagesbedarf zu decken. Mit zögerlich laufenden Selbsttränken ist dies nicht möglich. Weiter entscheidet das Material, ob gern und ausreichend getrunken wird. Ist der Kunststoffbehälter nicht lebensmittelecht, können enthaltene Weichmacher (Phthalate) mit der Zeit ins Wasser übergehen. Diese Stoffe gelangen beim Trinken in den gesamten Organismus und lagern sich in Leber, Nieren und im Fettgewebe ab. Zudem verändern sie den Wassergeschmack, ein weiterer Grund warum Ihr Pferd nicht richtig Trinken mag.

Ist die Heumenge ausreichend und wird alles ohne Probleme gefressen?

Nur wer ausreichend Heu frisst, hat ein Trinkbedürfnis. Wird weniger Heu gefressen, wird auch weniger getrunken. Zahnprobleme, zu wenig Heu oder eine schlechte Heuqualität können Auslöser für eine geringe Wasseraufnahme sein.

Geht Ihr Pferd an den Salzleckstein?

Wasser reguliert zusammen mit Kalium und Salz (Natriumchlorid, NaCl) den Wasserhaushalt im Körper. Für einen gesunden Organismus ist ein stimmiges Gleichgewicht zwischen Natrium bzw. Kalium wichtig und das ausreichend Wasser im Körper gehalten wird.

Bei Salzmangel trinkt Ihr Pferd weniger. Aber nicht nur das. Es kommt zu Beeinträchtigungen des Nervensystems und der Skelett-, Herz- und Atemmuskulatur. Gleichfalls wird das Säure-Basen-Gleichgewicht gestört, Muskelkrämpfe entstehen und die Schwitzfunktion wird vermindert. Ein gefährlicher gesundheitlicher Zustand.

Die 6 Animier-Trinktipps

✔️ Bieten Sie einwandfreies Trinkwasser über einen bodennahen und lebensmittelechten Tränkebottich * an.

Vom Boden zu trinken, entspricht dem natürlichen Trinkverhalten. In freier Wildbahn trinken Pferde Wasser aus Flüssen, Bächen oder Seen und nehmen dabei die übliche Trinkhaltung ein, einem Ausfallschritt mit dem Kopf nach unten. Alternativ können Sie gutes Wasser über bodennahe, lebensmittelechte Behälter zur Verfügung stellen.

Das Trinkwasser sollte stets frisch und ohne Beigeschmack sein. Kommt das Wasser aus einer regulären Trinkwasserleitung, ist die Qualitätssicherung durch die Wasserwerke gewährleistet. Tränken Sie mit Brunnen- oder Bachwasser, sind regelmäßige eigene Kontrollen unabdingbar.

✔️ Legen Sie EM-Keramik-Pipes * in den Bottich oder die Selbsttränke, um die Wasserqualität weiter zu verbessern.

Derart aufbereitetes Wasser wird lieber aufgenommen als frisches Leitungswasser, es steigert die Trinkakzeptanz und fördert so eine ausreichende Wasseraufnahme.

✔️ Wählen Sie einen geschützten und schattigen Platz für den Tränkebottich. Ein richtig gewählter Standort mindert Algenwuchs und das Entstehen unerwünschter Keime.

✔️ Halten Sie die Trinkvorrichtungen und -behälter sauber und reinigen Sie diese mit einem biologisch und gesundheitlich unbedenklichen Reiniger, z. B. einem EM-Reiniger *.

✔️ Bieten Sie Kräutertee, lauwarmes Wasser mit ein Schuss Apfelsaft oder Effektive Mikroorganismen (EM) * an. Füttern Sie flüssiges Mash oder wässrige eingeweichte Heucobs. Das sichert die extra Portion Flüssigkeit, die der Organismus gut gebrauchen kann.

✔️ Verabreichen Sie bei Bedarf Elektrolyte und sichern Sie die Salzaufnahme über einen Salzleckstein. Gerade wenn Ihr Pferd viel schwitzt, braucht es lebenswichtige Mineralstoffe. Verzichten Sie jedoch auf die unkontrollierte Aufnahme über einen Mineralleckstein.

Sie brauchen Unterstützung?

Gern nenne ich Ihnen weitere Möglichkeiten Ihr Pferd zu unterstützen. Buchen Sie gleich Ihren Telefon-Beratungstermin im Online-Terminkalender.

Hinweis

Bei den obigen Verlinkungen handelt sich um Affiliate-Links (mit * gekennzeichnet). Darüber zahlen Sie nicht mehr, doch ich erhalte im Gegenzug eine kleine Provision. Vielen Dank, dass Sie mich damit bei meiner Arbeit unterstützen.

Foto: Huf und Pfote

Das gibt’s Neues