Süßholzwurzel – raspeln Sie noch oder füttern Sie schon?

Mit Süßholz kann man nicht nur „Süßholz raspeln“, sondern auch den Atemwegen, dem Magen und Darm schmeicheln. Und tatsächlich hat die Redewendung etwas mit der Süßholzwurzel zu tun. Sie wurde früher mit einer Raspel zerkleinert, um Süßwaren oder Medikamente herzustellen bzw. zu verfeinern. So mochte man jemandem schmeicheln.

Das enthaltenes Glycyrrhizin, das natürlicherweise in der Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra) vorkommt, wird heute noch für die Herstellung von Lakritze verwendet. Dabei ist die Süße zuckerfrei und über 50-mal stärker als beim klassischen Rohrzucker. Neben dem Glycyrrhizin (Saponine) sind auch wichtige sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide), Cucarine und Schleimstoffe in der leckeren Wurzel enthalten.

Einsatz für Atemwege, Magen, Darm und Leber

Süßholzwurzel wird gern bei entzündlichen Schleimhäuten und zur Beruhigung der Atemwege, beispielsweise bei Hustenreiz eingesetzt. Der Grund, warum sie gern in Hustensäften verwendet wird. Die Inhaltsstoffe regen die Bronchialschleimhaut an dünnflüssiges Sekret zu bilden, damit zäher Schleim besser abgehustet werden kann. Gleichermaßen werden die Abwehrkräfte und das Immunsystem gestärkt. Ideal für Tiere mit akuten und chronischen Atemwegserkrankungen.

Nachgewiesen ist die Wirkung gegen Bakterien und Pilze. Ebenso wirkt Süßholz antiviral, entzündungshemmend, krampflösend und regt die Darmschleimhaut zur Regeneration an. Tiere mit empfindlichen Magen und Darm, vor allem die mit Magengeschwüren, profitieren von der Fütterung. Darüber hinaus können die Wirkstoffe die Leberfunktion fördern und allgemein leberstärkend wirken. Anregend ist sie auch auf die Hormonproduktion, sie wird gern zur Fruchtbarkeitssteigerung eingesetzt.

Hier beispielhaft ein paar Einsatzmöglichkeiten:

  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Magengeschwür
  • Entzündungen der oberen Atemwege
  • Husten mit festsitzendem Schleim
  • Stärkung des Immunsystems
  • Kolik
  • Förderung der Leberfunktion
  • und einiges mehr

Aromatische Süße

Anfangs schmeckt Süßholz leicht bitter, dann sehr süß. Nicht nur wir lieben den Geschmack, auch Pferde und Hunde sind schnell von der aromatischen Süße zu überzeugen. Füttern Sie entweder die geschnittene Süßholzwurzel * oder ein gekochter Sud daraus zusammen mit dem herkömmlichen Futter. In Kombination mit Anis, Kümmel und Fenchel * ist dies eine äußerst wohltuende Kräutermischung.

Bevor Sie loslegen

Unter therapeutischer Aufsicht eingesetzt, ist die Süßholzwurzel bei den unterschiedlichsten Beschwerden effektiv und wirksam. Doch wie die meisten Heilkräuter, sollte sie nur in Maßen und zeitlich begrenzt gefüttert werden. Süßholz kann in großen Mengen oder bei langer Anwendung zu einem möglichen Kaliummangel und Schwellungen im Körper führen.

Auch wenn Tiere selten an Karies erkranken, so kann die zuckerähnliche Süße den Zahnschmelz angreifen. Ebenso kann er bei unsachgemäßem Gebrauch zu Magenproblemen und Durchfall führen.

Wegen der hormonellen Wirkung dürfen trächtige Pferde und Hunde Süßholz nicht bekommen. Er kann sich auf körpereigene Hormone, wie z. B. das Cortisol und Aldosteron auswirken und so zur Gefahr werden. Ein erhöhter Cortisolspiegel im Blut die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen deutlich. Darunter fallen das EMS (Equines Metabolisches Syndrom), ECS (Equines Cushing Syndrom, die Hufrehe und PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie).

Gemäß Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln für den Pferdesport (ADMR) sollten Turnierreiter die Fütterung rechtzeitig vor dem Turnier abzusetzen.

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